
Bully und Christian Tramitz hätten als Kaiser Franz und Sissi ihre wahre Freude in Goslar – einer waschechten Kaiserstadt! Die tausend Jahre alte Stadt liegt am Nordrand des Harzes und ihre historische Altstadt mit den vielen wunderschön erhaltenen Fachwerkhäusern gehört seit 1992 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Auch das Erzbergwerk Rammelsberg ist zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt worden. Es ist das einzige Bergwerk der Welt, das über tausend Jahre durchgehend in Betrieb war. Heute ist das Bergwerk ein Museum und absolut empfehlenswert!
Euer Tag in Goslar
Goslar ist eine kleine, übersichtliche Stadt, die ihr gemütlich an einem Tag ablaufen könnt. Die Sehenswürdigkeiten liegen alle nah beieinander und sind über die vielen hilfreichen Schilder in der gesamten Stadt gut zu Fuß zu erreichen. Ich empfehle allerdings festes Schuhwerk, da die meisten Straßen in Goslar aus Kopfsteinpflaster sind.
Der Marktplatz

Dreh- und Angelpunkt der Stadt ist der große Marktplatz, den ihr gar nicht verfehlen könnt. Neben dem Rathaus, der Marktkirche und vielen gemütlichen Cafés findet ihr in der Mitte einen Brunnen mit dem Wahrzeichen der Stadt darauf: einem vergoldeten Adler.

Vier Mal am Tag (09:00 Uhr, 12:00 Uhr, 15:00 Uhr, 18:00 Uhr) wird´s voll auf dem Marktplatz. Dann sind alle Kameras und Handys auf das Dach des blau-grauen „Kämmereigebäudes“ gerichtet, in dem sich heute ein Hotel befindet. Denn dort könnt ihr dann das Glocken- und Figurenspiel bewundern. Die Figuren erzählen die Geschichte des Rammelsberger Bergbaus von der Entdeckung durch den Ritter Ramm bis zur Neuzeit.

Der Schuhhof
Ganz in der Nähe des Marktplatzes findet ihr den ältesten Platz in Goslar: den Schuhhof. Aus den vielen kleinen Marktbuden in den alten Fachwerkhäusern sind heute jede Menge kleine Lädchen geworden. Am Ende des Platzes steht die alte Hirsch-Apotheke, in die ihr unbedingt mal reingucken solltet.

Die Peterstraße

Die Peterstraße müsste eigentlich „Petergasse“ heißen, denn sie hat nicht viel von einer typischen Straße wie wir sie kennen. Die Straße/Gasse liegt etwas abseits der anderen Sehenswürdigkeiten, ist den kleinen Fußmarsch aber absolut Wert. Denn hier seht ihr die ganze Ursprünglichkeit dieser Stadt. In der engen Gasse mit Kopfsteinpflaster reihen sich die schönsten Fachwerkhäuser aneinander. Praktischerweise ist es in der Peterstraße auch oft ganz leer – ein super Spot also für entspannte Fotos 🙂
Goslar von oben

Absolutes Muss für euren Besuch in Goslar ist die kleine Sporteinheit an der Marktkirche: der Gang auf den 50 Meter hohen Nordturm – die so genannte „Himmelsleiter“.

Offiziell sind es 218 Stufen, die ihr für den schönsten Ausblick über die Stadt hochlaufen müsst. Inoffiziell sind es 301, jedenfalls steht diese Zahl auf der letzten Stufe am Ende der Treppe … Wie auch immer: das ist für jeden, der seine zwei Beine vernünftig nutzen kann, machbar! Auf dem Weg in die Spitze des Nordturms könnt ihr die drei Glocken (darunter auch die zweitgrößte Glocke Niedersachsens) und das Uhrwerk von 1848 angucken.

Eintritt: Erwachsene 2,50 Euro; Kinder bis 16 Jahre 1,50 Euro; Gruppenkarten erhältlich
Das Siemenshaus

Den Namen Siemens kennen wir sicherlich alle. Aber wusstet ihr, dass das Stammhaus dieser berühmten Familie in Goslar steht? Das Fachwerkhaus wurde 1692/93 erbaut, ihr findet es an der Ecke Schreiber-/Bergstraße. Aus der Familie Siemens entstammen vier Bürgermeister der Stadt Goslar, sowie erfolgreiche Schuhmacher, Brauer, Händler, Erfinder, Techniker und Unternehmer, die wir noch heute kennen.
Wer Interesse hat kann das Siemenshaus auf Anfrage auch besichtigen.
Die Kaiserpfalz

In der Kaiserpfalz Goslar war in den letzten tausend Jahren ordentlich was los: in dem Palast, den der König auf seinen Reisen immer wieder ansteuerte, wurden über 200 Jahre lang viele Machtkämpfe geführt und politische Entscheidungen getroffen. Auch wenn euch diese Geschichten nicht interessieren ist der Bau rein optisch schon beeindruckend! Das Gebäude ist 54 Meter lang und war im 11. Jahrhundert das längste Bauwerk seiner Zeit. Seit 1992 gehört die gut erhaltene Kaiserpfalz Goslar zum UNESCO-Welterbe. Gebaut wurde sie schon in den 1030er Jahren, vollendet aber erst in der ersten Hälfte der 1050er Jahre unter Kaiser Heinrich III. Unfassbar lange her, oder?
Heute befindet sich in der Kaiserpfalz eine Ausstellung zur Geschichte des Wanderkaisertums. Drei Mal am Tag (11:00 Uhr, 13:00 Uhr, 15:00 Uhr) finden außerdem Führungen durch den Kaisersaal statt und auch die restaurierte Pfalzkapelle kann besichtigt werden. Dort befindet sich unter einer Grabplatte das Herz des 1056 verstorbenen Kaisers Heinrich III.
Eintritt inkl. Führung: Erwachsene 7,50 Euro; Kinder 4,50 Euro; Gruppen- und Familienkarten erhältlich
Goslar im Winter

Keine Frage: im Sommer ist es in Goslar und der bergigen Umgebung wunderschön aber die Stadt ist auch im Winter einen Besuch wert. Ende des Jahres findet dort einer der schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands statt – und das oft sogar mit Schnee! Wenn ihr also rund um Weihnachten noch einen Ausflug plant, denkt unbedingt an Goslar!