Hätte mir das jemand in den vergangenen Jahren während meiner unterschiedlichsten Frühschichten gesagt, ich hätte es nicht für möglich gehalten: Ich habe in den letzten zwei Monaten keinen einzigen Kaffee getrunken!
Und das nicht, weil es in Asien keinen gibt. Im Gegenteil: Hier reiht sich eine Kaffeeplantage an die nächste. Nein, der Kaffee hier ist einfach kacke. Es ist Kack-Kaffee und das leider im wahrsten Sinne des Wortes.
Denn die Spezialität der Asiaten ist Kopi Luwak. „Kopi“ ist das indonesische Wort für Kaffee und „Luwak“ werden die Tiere genannt, die an der Herstellung maßgeblich beteiligt sind: Die Fleckenmusangs, eine besondere Schleichkatzenart.
Diese Tiere ernähren sich überwiegend von den reifen, roten Kaffeefrüchten. Verdauen können sie aber nur das Fruchtfleisch, nicht die Bohne. Diese gährt im Darm und erhält dadurch ein spezielles Aroma. Das, was die Schleichkatze dann unverdaut ausscheidet, wird eingesammelt, gewaschen, geröstet und gemalen. Und so zu Kaffeebohnen weiter verarbeitet. Was widerlich klingt soll ziemlich gut schmecken: Nicht umsonst ist der Kopi Luwak der teuerste Kaffee der Welt. Ich selbst habe ihn allerdings nicht probiert, denn die Realität sieht leider meist anders aus.
Um die Produktion zu steigern werden die eigentlich wild lebenden Schleichkatzen nämlich häufig in Massen in kleinen Käfigen gehalten, vor allem in Indonesien. Dort werden sie regelrecht überfüttert mit den Kaffeekirschen. Die Tiere leiden unter diesen schlechten Lebensbedingungen. Die Einheimischen wittern dagegen ein großes Geschäft. Denn in der ganzen Welt und vor allem in Europa finden sich Abnehmer, die die Bohnen für mehrere hundert Euro pro Kilo kaufen. Und auch Touristen kurbeln das Geschäft an.
Viele Reisende gehen dabei ziemlich blauäugig an diese Sache heran. Sie lassen sich auf den vielen Kaffeeplantagen die eingesperrten Schleichkatzen zeigen und glauben den Einheimischen wenn sie versprechen: Diese Tiere seien nur zum Anschauen da. Die Kaffeebohnen würden sie selbstverständlich im Wald von wildlebenden Schleichkatzen einsammeln. Natürlich …
Meiner Meinung nach sollte man diese Tierquälerei nicht unterstützten, weder als Tourist vor Ort, noch als Händler oder Käufer aus dem Ausland. Auch die Tierschutzorganisation PETA setzt sich dafür ein. Eine wichtige Arbeit, die wir zum Beispiel mit einer Geldspende gut unterstützen können.