Herzlichen Glückwunsch! Ihr habt euch für die so genannte „stürmische Lady unter den Inseln“ entschieden: Das wunderschöne Sylt! Und wie es sich für eine echte Lady gehört zählt Sylt zu den begehrtesten und teuersten Fleckchen Deutschlands. Aber keine Panik: Auch auf Sylt könnt ihr sparen. Dafür habe ich euch hier die 5 besten Low Budget Tipps für Sylt zusammen geschrieben.
Diese 11 Spots dürft ihr auf Sylt nicht verpassen
1. Mit nackten Füßen im Watt versinken
Watt wäre ein Urlaub auf Sylt ohne eine Wanderung durch Schlamm und Schlick? Richtig: Nichts! Also ab an Sylts Ostküste! Sie grenzt an das einzigartige Wattenmeer, das seit 2009 zum UNESCO Weltnaturerbe gehört.
Aber Vorsicht: Was für Küstenkinder die Berge sind, ist für Nordsee-Neulinge das Watt – ein faszinierender Ort, der leicht unterschätzt wird. Deshalb rate ich euch dazu Wattwanderungen grundsätzlich nur mit einem erfahrenen Guide zu machen. Er kennt Ebbe und Flut, kann die Strecken durchs Watt einschätzen und kann euch außerdem interessante Geschichten erzählen und ganz besondere Dinge zeigen, die ihr alleine wahrscheinlich nie entdeckt hättet.
Wattwanderungen sind für Erwachsene und Kinder ein ganz besonderes Erlebnis. Ich selbst hab sicher schon 20 geführte Wattwanderungen mitgemacht und finde sie immer wieder toll!
2. Bis zum nördlichsten Punkt Deutschlands laufen
Auf Sylt findet ihr nicht nur die nördlichste Fischbude, ihr könnt am so genannten Sylter Ellenbogen sogar bis zum nördlichsten Punkt Deutschlands laufen! Den kürzesten Spaziergang zur Halbinsel „Ellenbogen“ startet ihr am besten vom „Surferparkplatz Ellenbogen“ bzw. von der Bushaltestelle Weststrand (Linie 5) aus.
Von dort aus ist es ein 60-minütiger (5 km), windiger aber schön ruhiger Spaziergang, vorbei an endlosen Dünenlandschaften bis hin zum ehemaligen Haus des Leuchtturmwärters. Selbst in der Hauptsaison begegnen euch an diesem verlassenen Zipfel von Sylt mehr Schafe als Urlauber.
Wenn ihr nicht genug frische Luft bekommen könnt, dann lauf doch einfach schon am Lister Hafen los. Am Strand entlang sind das etwa 10 Kilometer Fußmarsch (ca. 2 Stunden).
3. Fußabdrücke im feinen Sand hinterlassen
Stürmische Spaziergänge gehören zu Sylt wie Kluntje zum Friesentee! Also lasst euch unbedingt den rauen Küstenwind um die Ohren fegen und genießt die wunderschönen Spaziergänge. Der Weg am Sylter Ellenbogen entlang gehört auf jeden Fall in meine persönliche Top 3 der schönsten Spazierstrecken auf der Insel. Platz 2 geht an die ca. 10 Kilometer lange Runde ums Rantumbecken. Das Natur- und Vogelschutzgebiet liegt im Osten der Insel, Mitte September könnt ihr hier sogar beim „Lauf ums Rantumbecken“ mitmachen. Startpunkt: Bushaltestelle Rantum Nord / Endpunkt: Bushaltestelle Sylt Campingplatz (Linie 2).
Unangefochten auf Platz 1 der schönsten Spazierstrecken liegt der Rundweg am Roten Kliff in Kampen – Bushaltestelle Kampen Mitte (Linie 1). Dieser friedliche Weg führt euch von einem wunderschönen Aussichtspunkt über feste Holzstege durch die Dünen bis an die Westküste der Insel, an der rund 40 Kilometer Sandstrand auf euch warten!
Um blaue Lippen vorzubeugen denkt auf Sylt immer daran: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung!
Mein Tipp: Kombiniert den Strandspaziergang am Roten Kliff mit einem warmen Getränk im Kult-Kaffee „Zur Kupferkanne“. Mehr darüber lest ihr im nächsten Reisetipp:
4. Frischbrötchen und Friesentee
Nach einem langen Strandspaziergang ist Aufwärmen angesagt – und das am besten mit dem norddeutschen Kultgetränk: Dem Friesenteee! Wie beim Weißwurst zurzeln könnt ihr euch hierbei allerdings schnell als Tourist outen. Denn auf die Reihenfolge kommt es an: Der echte Friese macht zuerst den Kluntje in die Teetasse und schüttet erst danach den Tee darüber. Das heiße Wasser knistert nämlich so schön auf den Zuckerkristallen 🙂
Wenn ihr euch traut diesen Friesentest auch in der Öffentlichkeit zu machen, empfehle ich euch einen Tee in der „Kupferkanne“ in Kampen. Wahlweise wird dort auch Kaffee oder selbst gebrautes Bier serviert.
„Die Kupferkanne“ ist schon lange kein Geheimtipp mehr auf Sylt, deshalb ist das Kult-Kaffee vor allem Mittags und am Nachmittag zur Kaffeezeit ziemlich überfüllt. Einen Besuch dort leg ich euch trotzdem sehr sehr sehr ans Herz!
Bevor vor fast 70 Jahren in der Kupferkanne zum ersten Mal Kaffee ausgeschenkt und eigenes Bier gebraut wurde, war das Haus ein Bunker. Deshalb ist das Gebäude so wundervoll verwinkelt, viele Gäste verlaufen sich immer wieder in den Gewölben unter der Erde. Das Kaffee liegt ziemlich versteckt etwa 15 Minuten zu Fuß von der Bushaltestelle Kampen Mitte (Linie 1) entfernt, ist aber ganz gut ausgeschildert.
Zu einer echten, friesischen Mahlzeit gehört natürlich auch ein frisches Fischbrötchen! Die gibt es auf Sylt selbstverständlich wie Sand am Meer. Zum Beispiel hier:
5. Ein Besuch bei der Geburtsstätte des Fischbrötchens
Auf Sylt sind nicht nur viele Promis zu Hause, hier wurde auch das berühmteste Fischbrötchen Deutschlands geboren: Der Fischhandel „Gosch“.
Es ist noch gar nicht so lange her: 1972 hat der Unternehmer Jürgen Gosch am Lister Hafen auf Sylt seinen ersten Gosch-Imbiss aufgemacht. Heute seht ihr die Filialen überall in Deutschland – und natürlich noch immer am Lister Hafen auf Sylt.
Dort steht jetzt die Alte Tonnenhalle, in dem ein ganzer Fischmarkt der Firma Gosch auf euch wartet. Noch mehr spannende Fakten findet ihr übrigens hier: In SchlauMeyers Reisefakten über Sylt!
6. Auf dem Fahrrad die Insel entdecken
Wer von euch schon mal in Norddeutschland unterwegs war, weiß: Wir Norddeutschen fahren unfassbar gern im Partnerlook mit dem Fahrrad übern Deich. Das geht auch auf Sylt sehr gut und sollte auch auf eurer To-Do-Liste ganz oben stehen. Mit über 200 Kilometern gut ausgebauter Fahrradwege steht eurer Fahrradtour nichts mehr im Wege – außer der (Gegen-) Wind! 🙂
7. Einen Ausflug zu den Seehundsbänken
Für viele Sylt Besucher sind Seehunde absolutes Neuland. Wenn auch ihr dazu gehört empfehle ich euch unbedingt einen Ausflug mit dem Schiff zu den Seehundsbänken! Die Kutter nehmen euch in der Nebensaison regelmäßig mit zu den süßen Tieren, lassen während der Fahrt auch ein Netz ins Wasser und zeigen euch tolle Schätze aus der Wasserwelt. Die Muscheln, Krebse und kleine Fische werden selbstverständlich danach wieder ins Wasser gelassen, man muss diese Art des Tourismus trotzdem mögen.
8. Heiratsantrag gefällig? Dann ab ans Rote Kliff!
Der wohl romantischste Ort der Insel Sylt ist das Rote Kliff – vor allem zum Sonnenuntergang. Denn dann leuchtet die rund 50 Meter hohe Steilküste rot und bietet einen spektakulären Ausblick wenn die Sonne im Meer versinkt. Das Rote Kliff ist allerdings schon lange kein Geheimtipp mehr: Wer den Sonnenuntergang dort genießen möchte muss früh genug da sein und darf keine große Privatsphäre erwarten. Parken könnt ihr auf dem großen öffentlichen Parkplatz vorm Restaurant Sturmhaube oder ihr fahrt mit dem Sylt-Bus bis zur Haltestelle Kampen Mitte.
9. Entdeckt die Wasserratte in euch
Ob Segeln, Surfen, Stand-Up-Paddling oder Kiten: Auf Sylt herrschen perfekte Bedingungen für alle möglichen Wassersportarten. Wenn ihr noch keine Erfahrung darin habt, einfach ausprobieren! Mit vier Golfplätzen ist die Insel übrigens auch unter Golfer die ungeschlagene Nummer Eins.
10. Es gibt kein schlechtes Wetter
Würden wir Norddeutschen nur bei gutem Wetter aktiv sein, wären wir nicht so fit wie wir es sind. Doch selbst für nicht so wetterresistente Reisende unter euch hat Sylt eine Menge zu bieten bei schlechtem Wetter. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Besuch in einer der vielen Manufakturen? Hier lernt ihr wie Schokolade, Tee, Produkte aus Meersalz oder auch Seife hergestellt werden. Ich empfehle euch auch unbedingt einen Besuch im Erlebniszentrum Naturgewalten am Hafen von List. Da könnt ihr alles rund ums Wattenmeer und die Nordsee hautnah erfahren. In Keitum erwarten euch außerdem spannende Museen: Mehr dazu in meinem letzten Reisetipp!
11. Saugt in Keitum die Kultur Sylts auf
Keitum ist der erste Ort, den ihr mit der Bahn auf Sylt anfahrt und gleichzeitig der ursprünglichste Ort der ganzen Insel. Bis eine erfolgreiche deutsche Rockband einen Song über Westerland geschrieben hat war Keitum die Hauptstadt Sylts (Naja, der Zeitpunkt ist nicht ganz korrekt. Das ist dann doch schon etwa 100 Jahre her).
In dem ehemaligen Kapitänsdorf Keitum reihen sich noch die typischen Reetdachhäuser aneinander, nirgendwo könnt ihr die Geschichte der Insel besser aufsaugen als hier. Dafür empfehle ich euch ganz besonders einen Besuch im Sylter Heimatmuseum und im Altfriesischen Haus.
Ihr habt noch Fragen zu eurem Urlaub auf Sylt?
Dann schreibt mir gerne hier eine private Nachricht oder kommentiert diesen Beitrag. Ich freue mich wenn ich euch mit meiner Reiseerfahrung weiterhelfen kann. Habt eine unvergessliche Zeit auf Sylt!