In Neuseeland ist es ähnlich wie in Australien: 99 von 100 Befragten würden auf die Frage nach der Hauptstadt Australiens sicherlich „Sydney“ antworten. Mich eingeschlossen. In Neuseeland wäre es wohl Auckland. Nööööp falsch!
Es ist das sehr überschaubare Städtchen Wellington: Die Heimat des Schauspielers Russell Crowe und des Regisseurs Peter Jackson, der Herr und Meister von „Der Herr der Ringe“. Gibt Sinn oder?
Wellington liegt ganz unten an der Südspitze der Nordinsel Neuseelands und hat sich dadurch den Spitznamen “ Windy City“ verdient. Es ist hier wirklich sehr windig. Mit nur etwas mehr als 190.000 Einwohnern ist Welly ziemlich niedlich und für Touristen praktischerweise zu Fuß ablaufbar.
Normale Menschen reisen zwischen der Nord- und der Südinsel mit der öffentlichen Fähre. Coole Backpacker fliegen in ihrem eigenen Privatjet! 😉
Weil wir natürlich mal wieder viel zu spät dran waren mit buchen waren die Tickets rund um den Jahreswechsel einfach zu teuer. Fliegen war günstiger und außerdem deutlich schneller. Dass für die 20 Minuten natürlich kein großer Flieger sondern eine kleine Cessna herhalten musste, war mir mal wieder nicht bewusst. Mein letztes Zusammentreffen mit einem Helikopter in Bayern endete mit einer vollen Kotztüte – dementsprechend hatte ich etwas Sorge.
Der Flug war aber überraschend angenehm. Unser Pilot Mike hat alle fünf Passagiere eigenhändig in der Abflughalle des kleinen Flughafens mit dem Mikro zusammen gerufen … Und nach einem lauten Lachkrampf von Alica und mir gemerkt, wie überflüssig das war. Denn auch wenn er geflüstert hätte, hätten wir ihn alle gut verstanden. Einchecken bedeutete bei dieser Airlinen nämlich: Kurz seinen Vornamen sagen und dann das Gepäck abgeben. Passkontrolle? Flüssigkeiten? Who cares.
So haben wir unseren Trip in die Hauptstadt mit einem Privatrundflug und einer perfekten Aussicht von oben begonnen. Sehr nett! 😉
Wenn man schon mal in der Hauptstadt ist, darf ein Besuch im Nationalmuseum natürlich nicht fehlen. Denn über die Geschichte der Ureinwohner Neuseelands, die Mãoris, wusste ich noch nicht besonders viel. Das Museum ist ziemlich interessant aufgebaut, absolut empfehlenswert wenn ihr mal in der Gegend sein solltet! 😉 Und das sage ich Museumsmuffel nicht oft.
Allerdings ist ein Rundgang durch die Geschichte Neuseelands auch sehr deprimierend: Denn unfassbar viele Tier- und Pflanzenarten sind durch die Einwanderung der Europäer ausgestorben. Vor allem Vögel, denn sie hatten bis dato keine natürlichen Feinde und konnten daher oft nicht fliegen.
Auch wenn man sich die Abholzung und Verbrennung der Baumbestände anschaut, wird einem ganz schön mulmig zu Mute: Früher bestand Neuseeland zu 85 Prozent aus Grünfläche. Heute sind es noch 25 Prozent.
Natürlich durfte beim Stadtbummel durch Wellington auch der typische Touri-Hotspot nicht fehlen: Eine spektakuläre Fahrt mit dem cable car. Sieht hübsch aus (Beitragsbild oben), ist aber eher langweilig! 😉
Anders wird hoffentlich der Silvesterabend: Den verbringen wir zu neunt in einem schicken Haus am Stadtrand von Wellington. Je nachdem an wie viel ich mich erinnere werde ich davon berichten … 😉